Greifvogelstation

 

Greifvogelstation Köln 

GVS_LogoAuffangstation für verletzte Eulen und Greifvögel

 

Die Greifvogelstation Köln wurde 1967 von der Stadt Köln in Zusammenarbeit mit naturschutzbezogenen Vereinigungen unter der Leitung des damaligen Forstdirektors Herbert Aden auf Gut Leidenhausen in Porz-Eil eingerichtet und war damit eine der ersten Auffangstationen bundesweit. Die Hauptaufgabe der Station besteht darin, kranke und verletzte Greifvögel und Eulen sowie verwaiste Jungvögel dieser Arten aufzunehmen, gesund zu pflegen bzw. aufzuziehen und danach wieder in die Natur zu entlassen. Leider gelingt dies aufgrund der Schwere bzw. der Art der Verletzungen oder Erkrankungen nicht bei allen Patienten. Für einige dieser Vögel wurde deshalb ein gesonderter Pflegebereich für Dauerpflegefälle eingerichtet, der seit 1972 an Sonn- und Feiertagen bei freiem Eintritt für Besucher zugänglich ist.

Dieser Teil der Station wird außerdem zur Unterbringung von Greifvögeln und Eulen genutzt, die aus artenschutzrechtlichen Gründen von der Naturschutzbehörde bzw. vom Zoll beschlagnahmt oder von anderen Stationen aus Platzmangel abgegeben werden. Die möglichst artgerecht gestalteten Volieren im öffentlichen Bereich sind mit durchschnittlich 20 Vögeln vorwiegend einheimischer Arten besetzt.

Im Jahr 1994 war die Stadt Köln nicht mehr dazu in der Lage, diese freiwillige Aufgabe weiterhin zu finanzieren, deshalb hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln e.V., die ihren Sitz ebenfalls auf Gut Leidenhausen hat, die Trägerschaft für die Greifvogelstation übernommen und sie damit vor der drohenden Schließung bewahrt.

Neben Pflege und medizinischer Betreuung der Patienten, die durch den Einsatz der Tierärztin Dr. Susanne Mitlacher fachlich gewährleistet wird, besteht eine weitere Aufgabe der Station in der Aufklärung der Öffentlichkeit zum Thema Greifvogel- und Eulenschutz sowie zur Bedeutung dieser Vogelarten aus ökologischer Sicht. Darüber hinaus dient die Greifvogelschutzstation auch als Unterrichtsort für die Kölner Waldschule, die jährlich von ca. 5.000 Schulkindern besucht wird.

Der eigentliche Auffang-, Pflege- und Auswilderungsbereich der Station besteht aus zwei Räumen, die zur Intensivpflege schwerer Fälle genutzt werden sowie aus mehreren Volieren für rekonvaleszente Vögel bzw. zur Aufzucht und zum Auswilderungstraining von Jungvögeln. Ein Teil dieser Volieren konnte im Jahr 2007 mit Fördermitteln der NRW-Stiftung und der Dr.-Gustav-Bauckloh-Stiftung neu gebaut werden, so dass die Station über die erforderlichen Kapazitäten und Einrichtungen entsprechend der aktuellen EU-Richtlinien verfügt.

In Spitzenzeiten nimmt die Greifvogelstation Köln jährlich um die 100 gefiederte Patienten und Jungvögel auf. Ein Großteil dieser Vögel wird von der Tierrettung der Berufsfeuerwehr Köln oder der Polizei eingeliefert, aber auch von Forstleuten, Jägern, Tierärzten und Privatpersonen. Meistens handelt es sich um Mäusebussarde, Turmfalken, Sperber, Habichte, Waldkäuze, Schleiereulen, Waldohreulen und Steinkäuze, was dem Häufigkeitsspektrum in der Region entspricht. Seltener sind auch Arten wie Rotmilan, Baumfalke, Wanderfalke, Fischadler, Rohrweihe, Wespenbussard, Uhu und Sumpfohreule als Pfleglinge zu Gast in der Station. Prinzipiell werden sämtliche Tiere, nachdem sie genesen bzw. selbstständig überlebensfähig sind in für sie geeigneten Biotopen ausgewildert, wobei die Auswilderungsquote mehr als 60% beträgt.

 

Fotos: O. Kluth

Als ehrenamtlich tätiger Verein kommen wir als Träger der Greifvogelstation immer wieder an unsere Grenzen. Der finanzielle Zuschuss seitens der Stadt Köln sowie die Erträge aus Tierpatenschaften und Spenden decken nur teilweise den eigentlichen Finanzbedarf der Station. Deshalb werden dringend Spender:innen gesucht, mit deren Unterstützung der weitere Betrieb der Station abgesichert werden kann. Erfreulicherweise engagieren sich mittlerweile einige ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, die während der Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen den Aufsichtsdienst übernehmen, allerdings werden auch hierfür weitere Helfer:innen gesucht.

  

Die Greifvogelstation Köln pflegt eine enge Kooperation mit dem Zoo Köln und der Greifvogelstation Wuppertal.


Für Sie zum Download:


Öffnungszeiten der Greifvogelstation:                                                                            

geöffnet an Sonn- und Feiertagen

01. November – 3. Advent  12:00 – 16:00 Uhr

nach 3. Advent bis Ende Januar geschlossen  

01. Februar – 31. März          12.00 – 16.00 Uhr

01. April – 30. Oktober        11.00 – 17.00 Uhr

Führungen werden gegen ein Entgelt von 30,00 Euro angeboten.
Termine nach Vereinbarung und Anmeldung. Wir freuen uns auf  Ihren Besuch.

Team der Greifvogelstation

Team der Greifvogelstation

Kontakt:

Leitung: Prof. Dr. Theo Pagel, Jörn Anlauf

Mitarbeiter:innen: Steffanie Bork, Thorsten Winkler, Brigitte Stiller

für Anmeldungen und Patenschaften SDW/HDW Geschäftsstelle Tel.: 02203 1866494

Büro Greifvogelstation Tel.: 02203 1866496

Bei verletzten Greifvögeln und Eulen Notruftelefon: 0155 60375754

Hinweis: Die Greifvogelstation kann nur mit Unterstützung von Ehrenamtler*innen geöffnet werden. Wenn Sie Interesse haben uns hierbei zu unterstützen, bitte melden Sie sich in der Geschäftsstelle.

 

Totempfahl auf der Greifvogelschutzstation

Der Totempfahl auf der Greifvogelschutzstation wurde von Ehrenamtler*innen der Schutzgemeinschaft geschaffen.

Der Pfahl ist ein Zeichen in der Station und erzählt von den Aufgaben der Station und der Schutzgemeinschaft.

Ein Bericht zum Totempfahl kann hier heruntergeladen werden. Erläuterung Totempfahl

 

Vogel des Jahres 2017 – der Waldkauz

WaldkauzDer Waldkauz (Strix aluco) hat ein Verbreitungsgebiet, das in Nord-Süd-Ausdehnung vom südlichen Skandinavien bis nach Nordafrika und in West-Ost-Ausdehnung von Spanien bis nach Iran und Westsibirien reicht. Darüber hinaus gibt es ein weiteres, großes Verbreitungsgebiet in Asien. Er ist eine sehr anpassungfähige Eule, die sich hauptsächlich von Kleinnagern und Kleinvögeln, aber auch von Insekten und Regenwürmern ernährt. Sein kompakter Körperbau mit dem großen Kopf, den dunklen Augen und dem Tarngefieder zeichnen den Waldkauz als Waldbewohner aus. Er kommt aber auch in Parks und sogar in Siedlungsräumen vor; Hauptsache ist, dass er als Höhlenbrüter genügend Alt-und Totholzbestände vorfindet, die ihm Brut- und Unterschlupfplätze bieten. Dabei nimmt der Waldkauz durchaus auch künstliche Nisthilfen an. Der Waldkauz ist Stand- und Strichvogel, sein Bestand ist stabil und bei uns ist er die häufigste Eule. In Deutschland wird sein Vorkommen auf ca. 64.000 Brutpaare geschätzt, europaweit auf ca. 1.000.000 Paare. Er wird in Freiheit bis zu 21 Jahre alt, in Haltungen bis zu 30 Jahre alt. Der Naturschutzbund Deutschland und der Landesbund für Vogelschutz Bayern haben den Waldkauz zum „Vogel des Jahres 2017“ in Deutschland erkoren.

 

Zum Download: Waldkautz Plakat DIN A3